Die Siedlungsgeschichte von Ibiza und FormenteraArchäologische Ausgrabungen jüngster Zeit beweisen, daß es bereits vor über 3000 Jahren Menschen gab, die Ibiza und Formentera – Ibizas kleine Schwesterinsel – besiedelten. Bei diesen ersten Siedlern, die größtenteils noch in Höhlen wohnten, handelte es sich vermutlich um Fischer von der ostspanischen Küste.Auf Formentera fand man ein Grabmal, das bis auf 1600 v. Chr. zurückdatiert wurde. Bei San Antonio kann man die Höhlenmalereien von Ses Fontanelles aus dem Jahr 800 v. Chr. besichtigen und bei San Juan und San Agustin gefundene Äxte und Bronzescheiben (700 v. Chr.) zeugen von dieser frühen Besiedelung. Die KarthagerIm Jahre 654 v. Chr. entdeckten die Karthager Ibiza und gründeten Ibiza-Stadt, womit diese zu den ältesten Städten Europas gehört. Sie gaben der Kolonie den Namen Ibossim, der schon an den heutigen Namen erinnert.![]() Zusätzlich nahm Ibiza aber auch aus einem anderen Grund eine wichtige Stellung bei den Karthagern ein: hier lag die größte Grabstelle des Reiches. Man vermutet, daß die Toten bevorzugt auf Ibiza beigesetzt wurden, weil es hier keine wilden Tiere gab, die diese wieder ausgraben konnten. Die Grabstätte ‚Puig des Molins‘ in Ibiza Stadt können Sie besichtigen – im angeschlossenen Museum befindet sich die weltgrößte Sammlung punischer Fundstücke, meist Beigaben aus den Grabkammern, die man den Toten auf ihren Weg in die „Welt danach“ mitgab. ![]() Unter den Göttern der Karthager nahm die Göttin Tanit eine besondere Stellung ein. Sie ist die Muttergöttin, die Göttin der Erde und somit der Fruchtbarkeit. In den Töpfereien der Insel finden Sie auch heute noch viele Darstellungen der Göttin. Die Römer![]() ![]() Wechselnde Herren![]() Die Araber![]() 902 – 1235 n. Chr. gehörten die Pinieninseln zum Kalifat Cordoba und nach dessen Niedergang von 1015 – 1059 n. Chr. zum moslemischen Taifa (kleines Königreich) von Denia. Anschließend, von 1059 – 1116 n. Chr. sind sie Teil des Taifa von Mallorca. Der arabische Einfluß macht sich auch heute noch stark in den Gebräuchen und im Inseldialekt bemerkbar, z.B. bei der Bauweise der Häuser und bei den Trachten, Tänzen und Musikinstrumenten. Auf dem Hügel von Ibiza-Stadt bauten die arabischen Herrscher eine große Moschee (angeblich auf den Resten eines römischen Tempels für den Gott Merkur) und sie verstärkten die Stadtmauern. Heute noch stehen Reste dieser Mauern sowie einige Wachtürme. Während der arabischen Zeit erlebte Ibiza wieder eine Blüte - die Salzfelder, Landwirtschaft und Fischfang sorgten für ein gutes Auskommen bei der Bevölkerung. Die KatalanenAm 8. August 1235 wurde Ibiza dann im Zuge der ‚Reconquista‘, der Wiedereroberung Spaniens durch die christlichen Heere, von den Soldaten des Erzbischofs von Tarragona im Auftrag des Königs Jaime I. von Catalunya erobert und damit wieder eine christliche Herrschaft etabliert. Um die Eroberung der Stadt rankt sich eine Legende:![]() Die eigentlich als uneinnehmbar geltende Stadt fiel angeblich nur durch Verrat: der damalige Scheich bekam wegen einer Haremsdame Streit mit seinem Bruder, woraufhin dieser den Katalanen den Eingang eines Geheimganges verraten haben soll, der bis in die Festungsanlagen hinaufführt. Den Ausgang dieses Geheimganges in Dalt Vila kann man jedenfalls heute in der Straße San Ciriaco besichtigen – hineinkriechen kann man allerdings nicht, da der Zugang mit einem Gitter gesichtert ist. Die Kirche![]() Die Rückkehr des Christentums auf die Insel wurde von einer Verwaltungsreform begleitet, im Zuge derer die Insel in fünf Quartons, nämlich Yabisa, Portmany, Balansat, Ses Salines und Santa Eulalia aufgeteilt wird. Von 1276 bis 1343 wurden die Inseln dann vom Königreich Mallorca aus regiert. Mit der Heirat zwischen Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragon wurde 1469 der Grundstein des neuen spanischen Reiches gelegt und die Pityusen, die wie die restlichen Balearen zum Königreich von Aragon gehörten, wurden Teil des spanischen Königreiches. Die Piraten![]() Die HippiesDie Pinieninseln sahen zwar im Laufe ihrer Geschichte viele Eroberer kommen und gehen, jedoch waren keine so friedfertig wie die Letzten: die Hippies. Nach Ende des spanischen Bürgerkrieges ( 1936–1939) setzte allmählich der Tourismus wieder ein und Ende der sechziger Jahre immigrierten etliche Blumenkinder auf die sonnige Baleareninsel, um dort ein ruhiges, naturverbundenes Leben in einer heilen Welt unter verläßlicher Sonne zu genießen und machten die Insel in den 70ern zum europäischen Zentrum der Flower-Power-Bewegung. Die Sonnenkinder waren – wenn auch unbeabsichtigt – die Wegbereiter für den wachsenden Tourismus.Die TouristenSeit Beginn der achtziger Jahre wurde der Inselfrieden der Hippies mehr und mehr von den immer stärker![]() Erst kürzlich wurden die Oberstadt von Ibiza (Dalt Vila), das Gebiet Ses Feixes, sowie die submarinen Grasfelder (poseidonia) von der Unesco zum Weltkulturerbe deklariert. |